Der Kachelofen ist immer noch gefragt
Kachelöfen galten schon in der Vergangenheit als Kunstwerke, die in Form, Aufbau und Glasur stets der aktuellen Mode folgten. Aber auch die Heiztechnik entwickelte sich zusehends und das Raumheizvermögen erhöhte sich. Nach und nach erobern Kachelöfen heute wieder die Räumlichkeiten. Heute sind sie eine umweltfreundliche und sparsame Alternative zu den herkömmlichen Heizmethoden.
Der Ursprung des Kachelofens
Bereits im 9. Jahrhundert gab es Kachelöfen. Damals waren sie jedoch nicht mehr als eine ummauerte Feuerstelle mit Umlenkungen. Da ein Kachelofen jedoch kostspielig war, blieb er lange Zeit dem Adel, begüterten Bürgern und Klöstern vorbehalten. Es dauerte einige Zeit, bis das Augenmerk auf die Wirtschaftlichkeit der Heizsysteme gelegt und Kachelöfen entwickelt wurden, die nicht nur optische Glanzstücke sondern auch holzsparend waren.
Die Erfindung des Ofens geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1767 entwickelte Carl Johann Cronstedt auf Anordnung des schwedischen Königs einen besonders sparsamen Ofen. Noch heute beruhen Kachelöfen auf diesem Konstruktionsprinzip.
Der Kachelofen entwickelt sich weiter
Gegen 1900 gab es mehr oder weniger standardisierte Grundkonstruktionen. Einige Jahre später gab es bereits genaue Vorschriften für den Betrieb von Kachelöfen. Die Einführung der Reichsgrundsätze war bis zum Jahr 1926 abgeschlossen. Während der nächsten zehn Jahre entstanden Öfen unterschiedlichster Bauart. Auch regionalspezifische Ofentypen entstanden.
Der Aufschwung um 1936 in Deutschland ließ die Anzahl der Ofenbetriebe steigen. Als Mehrraumheizung gewann der Kachelofen an Bedeutung. Dank unterschiedlicher Heizeinsätze war es nun auch möglich, mit Koks und Kohle zu heizen. Der Zweite Weltkrieg führte dazu, dass die Weiterentwicklungen zum Stillstand kamen. Nach Beendigung des Krieges wurde der Kachelofen von ölgefeuerten Warmwasserzentralheizungen verdrängt. Nach und nach wurde der Ofen zur Zweit- oder Zusatzheizung degradiert.
Heute gewinnen Kachelöfen wieder deutlich an Bedeutung für das Beheizen von Wohnräumen. Im Hinblick auf den Einsatz erneuerbarer Energien werden die herkömmlichen Kachelöfen immer weiterentwickelt. So bewegt sich die Technik mehr und mehr in Richtung eines modernen und schadstoffarmen Abbrands von Holz.
Wie ist das Funktionsprinzip eines modernen Kachelofens?
Kachelöfen, wie sie beispielsweise bei Flechl Kachelofen angeboten werden, bestehen aus einem Brennraum. Diesem sind keramische Heizzüge nachgeschaltet. Das Brennholz wird im Brennraum abgebracht. Der so entstehende Rauch wird über aus Schamottstein bestehende Kanäle zum Schornstein geleitet. Der Schamottstein nimmt die Wärme aus dem Brennvorgang und dem Rauch auf. Dieser speichert die Wärme und gibt sie nach und nach an die Oberfläche ab. Obwohl nur wenig Brennstoff nachgelegt werden muss, lässt sich eine hervorragende Wärmegewinnung erreichen.
Je nach Konstruktionsart des Ofens ist ein Nachlegen von Brennstoff nur etwa alle acht bis zwölf Stunden erforderlich. Mittlerweile gibt es sogar Kachelöfen bei denen nur alle 24 Stunden Brennstoff nachgelegt werden muss. Brennstoffe sind heutzutage nicht mehr nur Holz, sondern auch Briketts, Öl, Pellets und Gas.